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Empor in die Bundesliga!

Empor in die Bundesliga!

Auch der SV Empor Kühlungsborn kann auf einige Talente schauen. Eins davon ist Lisa-Marie Merck (geboren Preis). Von den Küstenhandballern schaffte sie den Sprung ins Oberhaus, worauf wir sehr stolz sind. 🙏

Doch wie, wann und wo das passiert ist, erzählt sie uns im Interview:

„Hallo Lisa! Schön, dass du dich bei uns gemeldet hast. Gerne möchten wir dir ein paar Fragen stellen über dich und natürlich deinen sportlichen Werdegang.“

  1. Wie und wann bist du zum Handball gekommen und wer war dein erster Trainer?

„Ich habe damals immer beim Leichtathletik bei Herrn Alm in Kühlungsborn-West mitgemacht. Als ich dort mal mit einem Ball gespielt habe, wurde mir gesagt, dass ich Linkshänderin bin und das sei wohl was ganz besonderes. Ich sollte mal zum Handballtraining vorbei kommen. So fing das denn tatsächlich alles an, ich glaube das war 2002- mein Trainer war damals -ich glaube Herr Miehlke- hieß er. Seit dem ersten Training war ich dann Feuer und Flamme mit dem Handball.“

  1. Natürlich ist Leistungssport nicht immer einfach. Wie hast du es geschafft, dich an die „Dauerbelastung“ zu gewöhnen?

„Es ist schon eine krasse Belastung und es muss einem klar sein, dass wenn andere in den Urlaub fliegen, man selbst in der Halle sein wird um zu trainieren. Wenn man wirklich will, dann überwiegt der Wille und der Spaß am Sport. Außerdem ist man nicht alleine, den 15 anderen Mädels aus der Mannschaft geht es ja genauso, somit ist der Alltag dann auch nur halb so schlimm. Man unterstützt sich gegenseitig und ist nie allein- dass ist das Schöne am Teamsport. Und natürlich ist es wichtig, ein Umfeld zu haben, was einen unterstützt.“

  1. Welche Handballstationen hast du eingelegt um nach ganz oben zu kommen und wo spielst du aktuell?

„Ich bin dann relativ schnell, 2003 auf das Sportgymnasium in Neubrandenburg gekommen. Dort wurde es denn schon ein härterer Alltag – jeden Tag wurde trainiert und zum Teil gab es auch Vormittagseinheiten. In Neubrandenburg war ich 2 Jahre- ich hatte relativ schnell gemerkt das meine Einstellung zum Sport ernster war als bei den anderen, dass ich einfach mehr wollte. Somit bin ich dann nach Frankfurt Oder gewechselt. Der Fokus war ganz klar auf Handball, es wurde täglich 2x trainiert und zwischendrin hatte man noch Schule. Ziel: Bundesliga-Team. Ferien wie die anderen Kinder? Kann man nicht miteinander vergleichen, es gab nur wenig freie Tage, es wurde immer trainiert. Mit 17 Jahren hab ich dann mein Debüt in der 1. Bundesliga gehabt. Gleichzeit schaffte ich es in die Juniorinnen Nationalmannschaft. Das war die Zeit, wo es dann eigentlich keinen Urlaub mehr gab. Aber es hatte sich gelohnt. Nach 6 Jahren Frankfurt bin ich dann für 2 Jahre nach Rosengarten (bei Hamburg) gewechselt. Es folgte meine 1. schwere Knieverletzung. Anschließend bin ich für 3 Jahre nach Dresden gewechselt, 2. Bundesliga – und den Aufstieg in die 1. Liga. Ich hatte einen guten Trainer und hatte nochmal einen richtigen Sprung gemacht, sodass für mich klar war, dass ich zu einem gestandenen Verein in die 1. Liga wechseln mag. Nach mehreren Angeboten und Überlegungen hatte ich mich dann für die Vipers in Bad Wildungen entschieden. Aufgrund weiterer Knieverletzungen habe ich hier vorerst meine Handballschuhe an Nagel gehängt. Derzeit bin ich in Elternzeit. ;)“

  1. Auf welcher Position spielst du?

„Ich spiele im rechten Rückraum und in der Abwehr am liebsten im Mittelblock. 😎

  1. Welche sportlichen Ziele hast du für die kommende Saison bzw. für das Sportlerleben? Familie und Sport unter einen Hut zu bekommen ist wohl nicht immer leicht. Wie hast du es geschafft?

„Mein kleiner Oskar wurde im Januar geboren. Daher befinde ich mich jetzt im intensiven Aufbau Training. Unterstützt werde ich von dem Athletiktrainer der Vipers. Das ist natürlich nur möglich, weil mein Mann mich diesbezüglich unterstützt und auch vollkommen hinter mir steht.“

  1. Noch gibt es ja große Unterschiede zwischen Hand- und Fußball und zwischen Männern und Frauen. Kann man allein vom Handball leben, wenn man in der 1. Liga spielt?

„Jaein. Also, jede Handballerin sollte neben dem Sport was berufliches in der Tasche haben. Man hat definitiv nach dem Karriereende nicht ausgesorgt. Um sehr gutes Geld verdienen zu wollen, muss man den Sprung in ein ausländisches gutes Team schaffen. In Deutschland ist es eher ein guter Nebenverdienst, Voll-Profi ist schwer und selbst wenn, nicht empfehlenswert. Viele Vereine haben aber die Möglichkeit, dass die Spielerinnen bei Sponsoren studieren oder eine Ausbildung absolvieren- somit bekommt man das alles unter einem Hut.

  1. Beruf und Leistungssport. Wie hast du es geschafft?

„Ich habe in Dresden meine Ausbildung gemacht. Ich habe 40 h gearbeitet und bin danach jeden Tag zum Training gefahren. Es war hart aber machbar wenn man das möglich will. Mit meinem Wechsel zu den Vipers sah das dann anders aus. Dort habe ich halbtags gearbeitet, ansonsten hätte der Körper nicht die notwendige Regeneration bekommen.“

  1. Wie oft bist du in Kühlungsborn? Vermisst du die Ostsee?

„Da man im Profisport nur im Sommer „Urlaub“ bekommt, war ich nur einmal im Jahr da. Leider. Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, öfters hochzubekommen. 🙂
Kühlungsborn wird immer meine Heimat bleiben. Egal wo ich bin.“

  1. Könntest du dir vorstellen für Empor in der 3. oder 4. Liga zu spielen, falls wir den Aufstieg schaffen? 😉

„Natürlich ist es eine schöne Vorstellung nochmal für Kühlungsborn aufzulaufen. Mein Lebensmittelpunkt ist nun in Bad Wildungen, somit wird es dazu nicht mehr kommen. Wohl eher als Zuschauer. 🙂

  1. Was wünschst du dem SV Empor Kühlungsborn?

„Kühlungsborn hat eigentlich die besten Voraussetzungen für Spitzensportler. Schöne Sporthallen, Sportplätze, dazu den Stadtwald und natürlich den Strand vor der Tür. Man kann perfekt trainieren. Ich wünsche dem Verein mehr Ansehen und finanzielle Unterstützung, um sich eventuell auf Dauer in höheren Ligen zu etablieren.“

„Wir bedanken uns für deine Unterstützung und hoffen, dass wir uns bald in der Halle sehen. Wir wünschen euch alles Gute für die kommende Zeit! 😊

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